Das Budget 2025 wird zuhanden der Gemeindeversammlung verabschiedet
Trotz intensiven Beratungen und Diskussionen im Gemeinderat gelingt es nicht, ein positives Budget vorzulegen. Nach dem unerwartet guten Ergebnis der Jahresrechnung 2023 – begünstigt durch a.o. Grundstückgewinn- und Sondersteuereinnahmen – befindet sich die Gemeinde im Budgetjahr 2025 wieder auf den Verhältnissen des Budgets 2024, also im negativen Bereich. Es besteht ein strukturelles Defizit, wo Sparen nur noch durch Leistungskürzungen möglich ist. Dadurch kann kein positiver Cashflow ausgewiesen werden, womit auch die weiterhin hohen Investitionen nicht aus Eigenmitteln finanziert werden können. Das Budget 2025 weist einen Verlust von 1'373'900 Franken aus, dies bei einem Gesamtaufwand von 28'949'500 Franken und Gesamtertrag von 27'575'600 Franken. Gegenüber dem Budget 2024 mit einem Verlust von 1’668'420 Franken ist dies nur eine leichte Verbesserung um knapp 300'000 Franken.
Während die Kosten der «Öffentlichen Sicherheit», von «Kultur, Sport, Freizeit», des «Verkehrs», von «Umweltschutz» sowie der «Volkswirtschaft» gegenüber dem Budget 2024 gesamthaft um 363'310 Franken sinken, steigen die Ausgaben in allen anderen Bereichen um gesamthaft knapp 1 Mio. Franken, nämlich um 982'546 Franken. Grosse Kostentreiber sind dabei nach wie vor die «Gesundheit» mit einem Plus von 302'250 Franken und die «Soziale Sicherheit» mit einem Anstieg von 458’300 Franken. Die Kosten der «Verwaltung» steigen ebenfalls, allerdings nur gerade um 48'850 Franken, was etwa dem jährlichen Anstieg der Gehaltsstufen entspricht. Daneben benötigt die «Bildung» mit einem Plus von 173'000 Franken mehr Geld.
Ohne die ausserordentlichen Steuereinnahmen im Jahr 2023 ergibt sich im Budget 2025 zwar ein etwas höherer Steuerertrag als noch im Budget 2024, aber immer noch zu wenig, um die steigenden Aufwände zu decken. Somit rechnet man im Budget 2025 mit einem Netto-Steuerertrag NP und JP von 14,635 Mio. Franken gegenüber 13,844 Mio. Franken im Budget 2024 und 15,5 Mio. Franken in der Jahresrechnung 2023 (inkl. 1,2 Mio. a.o. Grundstückgewinnsteuern).
Der Gemeinderat beschliesst aber vorerst den Gemeindesteuerbezug (115% natürliche Personen, 125% juristische Personen) sowie die Feuerwehrersatzabgabe (10% der 100%igen Staatssteuer, das Minimum richtet sich nach dem Gebäudeversicherungsgesetz) im Jahr 2025 unverändert zu belassen.
Die Spezialfinanzierung Wasserversorgung schliesst mit einem Gewinn von 25'600 Franken ab. Infolge fehlendem Werterhaltfonds müssen die Abschreibungen von 152'700 Franken vollständig über die Erfolgsrechnung finanziert werden. Der Cashflow von 178'300 Franken reicht allerdings nicht, um die Investitionen von 600'000 Franken zu decken (30%).
Die Spezialfinanzierung Abwasserbeseitigung schliesst mit einem konstanten Gewinn von 75'200 Franken ab und kann den Werterhaltfonds noch mit 48'100 Franken alimentieren. Aufwand und Ertrag steigen beide leicht an. Der Cashflow von 179'000 Franken kann die Investitionen von 345'000 Franken ebenfalls nicht ganz decken (52%).
Die Spezialfinanzierung Abfallbeseitigung schliesst bei deutlich höheren Aufwänden ausnahmsweise mit einem leichten Verlust von 23'300 Franken negativ ab. Allerdings gibt es keine Investitionen zu decken, was dieses Ergebnis relativiert.
Die neue Spezialfinanzierung Parkplätze wird durch die Erträge des Parkplatzsystems erstmals mit netto 62'000 Franken alimentiert.
Die budgetierten Investitionen von 2'336'000 Franken betreffen einerseits weitere Tranchen von bereits beschlossenen Krediten (511'000 Franken für die Turnhalle Dorf, 132'000 Franken für das Aussenbecken Freibad, 415'000 Franken für das Reservoir Bann) und anderseits neue Kredite, welche durch den Gemeinderat beschlossen wurden (80'000 Franken für Schülertische Primar, 50'000 Franken für die Schulraumplanung Oberstufe, 25'000 Franken für die Planung der Fenstersanierung Schulhaus Feld, 130'000 Franken für den Ersatz von Lehrerlaptops, 150'000 Franken für das GEP Abwasser, 45'000 Franken für die Planung der Friedhofgräber). Der Gemeindeversammlung wird ein weiterer Kredit beantragt (720'000 Franken für die Sanierung der Gartenstrasse inkl. Wasserleitung und Kanalisation). Ein weiterer Kredit von 78'000 Franken hat die DV der Feuerwehr für den Ersatz eines Pikett-Fahrzeuges bereits beschlossen.
Gemäss Abschreibungstabelle ergibt sich allein aus diesen Investitionen ein jährlicher, zusätzlicher Abschreibungsbedarf von 122'700 Franken. Das bestehende Anlagevermögen verursacht weitere jährliche Abschreibungen von 892'600 Franken, insgesamt also 1'015'400 Franken pro Jahr zulasten der Erfolgsrechnung.
Der budgetierte Cashdrain von 311'000 Franken vermag die Nettoinvestitionen von 2,336 Mio. Franken nicht zu decken (-13%). Somit müssen weitere Fremdmittel im Umfang von 2,6 Mio. Franken beansprucht werden. Damit steigt die Pro-Kopf-Verschuldung auf 2'201 Franken (=mittlere Verschuldung).
11.11.2024/Finanzverwaltung